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    einen kleinen weißen Fleck.
    »Ein benutztes Kondom«, stellte Tripp fest. »Sieht noch
    ziemlich frisch aus. Denkst du, die DNS passt zu unserem Op-
    fer?«
    »Wenn das hier kein beliebter Teenagertreffpunkt ist, sollte
    sie passen.« Wolfe ging in die Knie und begutachtete die
    schmale Holzschiene, auf der der Ball durch die Windmühle
    rollen sollte. Dann griff er hinein, tastete herum und zog ein
    zerknittertes Knäuel aus rotem Stoff mit einem weißen Pelzbe-
    satz heraus.
    »Und das hier«, sagte Wolfe mit einem zufriedenen Lä-
    cheln, »sollte zu den Fasern passen, die ich an seiner Leiche
    gefunden habe.«
    »Also hat noch jemand Santas Glocken geläutet.«
    »Und weil die ihr Kostüm hiergelassen hat, ist sie auch nicht
    mehr zu den anderen Santas zurückgekehrt. Warum bloß?«
    »Vielleicht haben sie sich gestritten?«, schlug Tripp vor.
    »Alkohol und Sex können eine ziemlich explosive Mischung
    ergeben.«
    »Das ist eine Möglichkeit. Aber warum das Kostüm ver-
    stecken? Ich kann ja verstehen, wenn sie es einfach liegen ge-
    lassen hätte, als sie wegging. Aber es so zu verstecken, dass
    niemand es sehen konnte, ist merkwürdig.«
    »Hört sich an, als hätte Mrs Claus nicht gewollt, dass man
    sie mit Santa in Verbindung bringt«, überlegte Tripp.
    Wolfe drückte mit den Händen gegen die Windmühle. Sie
    wackelte ein wenig und war offensichtlich nicht fest mit ihrem
    Sockel verbunden. »Hilf mir mal, Frank.«
    Gemeinsam kippten sie die Windmühle zur Seite um. Auf
    dem Boden im Inneren hatte sich eine Menge Zeug angesam-
    melt, unter anderem drei staubige Golfbälle, ein Bonbonpapier 
    und eine kleine Metallflasche.
    »Sieht so aus«, stellte Wolfe fest, »als ob uns Santa noch ein
    anderes Geschenk hinterlassen hätte.«
    Der Name der Zeitschrift lautete Exotic Skin, und sie wurde in
    Miami verlegt. Die Redaktionsbüros befanden sich in einem
    niedrigen weißen Gebäude in der Nähe der Flagler Street, über
    dessen Eingangstür lediglich ein kleines Schild mit der Auf-
    schrift PRIAPIX PUBLISHING prangte. Horatio stieß die
    Glastür auf und ging hinein.
    Die Empfangsdame besaß den gleichen Körper, wie er auf den
    Bildern der Zeitschrift präsentiert wurde: große Brüste, schmale
    Taille und lange Beine. Aber über ihrem Gesicht lief ein großes,
    purpurrotes Mal, das unter ihrem blonden Haaransatz anfing, sich
    über ein Auge und den größten Teil der Nase ausbreitete, ihren
    Mund umrahmte und auf halber Höhe ihres Halses endete. Ihr
    Schreibtisch bestand aus Plexiglas, und offensichtlich legten ihre
    Arbeitgeber Wert darauf, ihre Vorzüge zu betonen, was mit dem
    weißen Minirock und dem passenden Top, das einen Teil ihres
    Bauches offenbarte, zweifellos gelungen war.
    Sie blickte von ihrem Monitor auf, als Horatio eintrat, und
    schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
    »Hallo! Was kann ich für Sie tun?«
    Er schob sein Jackett zur Seite, sodass die Marke zum Vor-
    schein kam, und erwiderte ihr Lächeln. »Ich bin Lieutenant
    Horatio Caine vom kriminaltechnischen Labor von Miami-
    Dade. Finde ich hier jemanden, mit dem ich über eines Ihrer
    Models sprechen kann?«
    Die Marke schien sie nicht im Mindesten zu beunruhigen.
    »Nur eine Sekunde, ich sehe mal, ob Johnny verfügbar ist.« Sie
    griff zum Telefon. »Johnny? Hier ist ein Lieutenant namens
    Horatio Caine. Er möchte etwas über eines unserer Models
    wissen. Nein, er hat nicht gesagt, welches. Ja, okay.« Sie legte
    auf und sagte: »Gehen Sie gleich rein.«
    »Danke.«
    Der Mann im Büro saß hinter einem weit weniger transpa-
    renten Schreibtisch, erhob sich und kam Horatio mit ausge-
    streckter Hand entgegen. Er war Anfang dreißig, bekleidet mit
    einem limonengrünen Bowlinghemd, Cargoshorts und Sanda-
    len. Sein Haar war lang, ungekämmt und braun, seine Nase
    markant und sommersprossig, und seine Zähne so weiß, dass
    sie schon nicht mehr echt wirkten.
    »Hi!«, grüßte er und schüttelte Horatio die Hand. »Ich bin
    Johnny Fieldstone, der Herausgeber. Sie bringen hoffentlich
    keine schlechten Neuigkeiten.«
    Er bot Horatio einen Stuhl an und nahm seinen Platz hinter
    dem Schreibtisch wieder ein.
    »Darum bin ich nicht hier.« Horatio beugte sich vor, die
    Hände zusammengefaltet, die Unterarme auf die Oberschenkel
    gestützt. »Zumindest hoffe ich das. Es geht um ein Gewalt-
    verbrechen, in dem eine Ausgabe ihrer Zeitschrift eine Rolle zu
    spielen scheint. Genauer gesagt, die Frau auf dem Cover.«
    Fieldstone legte die Stirn in Falten. »Welche Ausgabe?«
    »Diese hier.« Horatio zog eine Kopie des Deckblatts hervor
    und reichte sie ihm.
    Fieldstone betrachtete sie und seufzte. »Oh ja, das hätte ich
    mir denken können.« Er gab Horatio die Kopie zurück. »Das
    war unser Streifzug in den Nahen Osten. Nicht gerade unsere
    beste Aktion.«
    »So? Hat sich das nicht gut verkauft?«
    »Oh, es hat eine Menge Geld eingebracht, aber das war
    nicht alles. Wir bekommen unentwegt Hass-Mails, obwohl
    diese Ausgabe uns die dreifache Menge eingetragen hat. Einige
    davon haben sogar mich schockiert.«
    »Wie kommt s?« [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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